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Blog

Schluss mit lustig!!

In meinem letzten Blog hast du die Kriterien des Spielverhaltens kennen gelernt, und weißt nun, wie ein sicheres Spiel aussieht.
Heute möchte ich Dir Tipps geben, woran du erkennen kannst, dass dein Hund sich nicht mehr im Bereich des Spiels bewegt, sondern in einer Grenzsituation, die auch in Aggressionsverhalten umschlagen kann.

Innerhalb eines Spiels zwischen Hunden ist es nicht ungewöhnlich, dass das Aufregungsniveau steigt. Hohe und längere Aufregung, egal ob positiv oder negativ, bedeutet Stress.

Je höher das Stresslevel der Hunde ist, desto eher kann das Verhalten in unerwünschtes Verhalten umschlagen.
Spielen ist körperlich und mental sehr anstrengend, weil die Spielpartner sich sehr schnell bewegen, die körpersprachlichen Signale häufig ändern und man sich auf den Spielpartner blitzschnell einstellen muss, um eben auch zu signalisieren: Hey, alles nur Spiel. Das erfordert sehr viel Konzentration.

Gerne möchte ich Dir einige körpersprachliche Signale erklären und zeigen, die nicht ausschließlich Spielen signalisieren:

Vorderkörpertiefstellung

Als Spielsignal ist die Vorderkörpertiefstellung (play bow) an diesen Details zu erkennen:
  • Vorderbeine sind weit auseinander
  • Mimik ist nach hinten gerichtet
  • Der Kopf des Ausführenden ist unterhalb des Kopfes des Spielpartners

Dieses Spielsignal ist angeboren und wird auch von blind geborenen Hunden, oder Hunden, die ohne Kontakt zu anderen Hunden aufgewachsen sind, gezeigt. (Marc Bekoff 1995 Play Signals as Punctiation)



Vorderkörpertiefstellung als Lauer oder Angriffshaltung
  • Vorderbeine sind parallel
  • Mimik / Ohren sind nach vorne ausgerichtet
  • Blick klebt am Gegenüber
  • Rute ist oberhalb der Rückenlinie und sie wedelt nicht, - oder nur minimal

Wölfe zeigen eine Vorderkörpertiefstellung auch bei großen Beutetieren ( Günter Bloch 2002)
Dieses Verhalten wird "prey bow" genannt.

Pfote auflegen /pföteln

Innerhalb eines Spieles wird die Pfote ohne Druck seinem Gegenüber auf Kopf oder Rücken gelegt, oftmals in Kombination mit Beißen oder Anspringen.

Pfote auflegen als "Flirtsignal"
Rüden testen oftmals durch Pfoten auflegen im hinteren Rückenbereich einer Hündin, ob sie paarungsbereit ist.:


Pföteln kann auch eine beschwichtigende Bedeutung haben:

Pfote auflegen als Imponierverhalten mit Aufforderungscharakter
Häufig habe ich beobachtet, dass das Pfote auflegen meiner Hündin bei Fremdhunden ein Testverhalten ist, um zu schauen, wie weit sie gehen kann, bis das Gegenüber sauer wird...


...oder "aufgibt".
Ich habe dieses Verhalten "parat machen" genannt.
Dorit Feddersen-Petersen beschreibt es es als "Imponierverhalten mit Aufforderungscharakter"
(Dorit Feddersen-Pertersen: Ausdrucksverhalten beim Hund)




Kopf auflegen
Das Kopf auflegen, auch "chin resting" genannt, wird in unterschiedlichen Situationen gezeigt. Einserseits ist es eine Form des Kontaktliegens zwischen Hunden, die sich sehr gut kennen und mögen:


Es kann genauso gut innerhalb einer sozialen und freundlichen Annäherung gezeigt werden, dem ein Spiel folgen kann.
Die Körperhaltung ist weich und rund, die Ohren sind rückwärts gerichtet und der Blick ist offen und freundlich.

Ebenso kann Kopf auflegen zum Imponierverhalten gehören. Im nachfolgenden Video wird auf diese Art und Weise ein kastrierter Rüde von einem unkastrierten Rüden über einen längeren Zeitraum belästigt.
Wenn Dein Hund ein solches Verhalten zeigt, solltest du ihn unbedingt daran hindern, es fortzusetzen!
Wird im umgekehrten Fall dein Hund auf diese Art und Weise belästigt, solltest du ihm helfen, aus dieser Lage heraus zu kommen.



Fixierverhalten, lauern, anschleichen

Wenn dein Hund ein Gegenüber fixiert, ist er nicht mehr ansprechbar. Der Kopf wird ganz still gehalten, die Augen sind konzentriert auf das "Ziel" gerichtet, der Fang ist geschlossen und die Ohren sind nach vorne gerichtet. Hunde fixieren im Stehen, gehen, sitzen oder liegen.



In den meisten Fällen folgt nach dem Fixieren eine Attacke. Für einen Hund, der sein Gegenüber das erste Mal sieht, ist dieses Verhalten sehr bedrohlich!
Je frontraler und starrer die Annäherung erfolgt, desto bedrohlicher ist die Situation und um so schneller ist eine ernsthafte Auseinandersetzung im Gang.
Im nachfolgenden Video siehst du ein vertrautes Geschwisterpärchen, die mit dem Fixierverhalten des anderen sehr gut umgehen können.
Es endet in einem wilden Spiel:

Spielkampf im Liegen oder Niederdrücken
Gemütlich beieinander liegen und ein bißchen raufen, geht auch noch nach dem Spaziergang. Die Hunde liegen auf der Seite, oder auf dem Rücken, schneiden Spielgrimassen und beissen sich gegenseitig ins Fell am Hals, in die Ohren oder die Lefzen.


Das hat nichts mehr mit Spiel zu tun!

Hochkampf
bei einem spielerischen Hochkampf springen die Hunde sich gegenseitig an. Sie klammern mit den Vorderläufen, beißen sich in die Halsregion und versuchen den Anderen aus dem Gleichgewicht zu bringen. Diese Art von Spiel ist sehr anstrengend und dauert nur einige kurze Momente.
Die Mimik spielt hier auch eine wichtige Rolle.:
Immer wieder werden die Blicke von einander abgewendet, die Ohren sind seitlich zurück, der Blick offen und das Maul ist leicht geöffnet.


Mehrfaches "Hochschrauben" mit hoher Energie von zwei nicht vertrauten Hunden kann zu einer ernsthaften Auseinandersetzung führen!

Der weiße Schäferhund zeigt eine:
Offensive Drohhaltung: Blickkontakt/Fixieren, Haare gesträubt, Vorn-Zähneblecken, über dem Gegner stehen.
Der schwarze Briard zeigt ein Vollzähneblecken (hier nicht gut erkennbar), mit nach hinten gezogenen Mundwinkeln. Fast alle Zähne sind sichtbar und fauchende Laute unterstützten diese Drohung. Sie ist eine Beißdrohung bei großer sozialer Unsicherheit.


Wenn du mehrere der folgenden Verhaltensweisen im Freilauf deines Hundes beobachtest, ist das "Spiel" längst vorbei!

  • zunehmende hohe Aufregung
  • wiederholtes Fixieren
  • wiederholtes einseitiges Aufreiten
  • wiederholtes Kopfauflegen / mit der Pfote schlagen
  • häufige Bodychecks, die nicht erwidert werden
  • kein Rollentausch
  • keine Pausen im Spiel
  • Fluchtversuche eines Spielpartners
  • längeres Runterdrücken eines Spielpartners

Körpersprache bei Hunden lesen
Wenn du versuchst, Interaktionen zwischen mehreren Hunden und deinem zu deuten, solltest du zuerst üben, das Verhalten deines Hundes in einfachen Situationen zu beschreiben.
Zum Besispiel beim Begrüßen einer bekannten Person:
Wie ist die Körperhaltung? Wie sind die Körperbewegungen (weich, rund, nach vorne gerichtet, e.t.c?) Wie ist die Kopfhaltung, die Ohrenstellung, wie ist der Ausdruck der Augen?

Interpretiere nie ein Verhalten ausschließlich aus dem Bauchgefühl!
Halte Dich an diese 3 einfachen Regeln:
  1. Verhalten beobachten
  2. Verhalten beschreiben
  3. Verhalten interpretieren
Erst alle Verhaltensbeobachtungen im Zusammenhang lassen eine Interpretation zu.

Der nächste Blog erscheint wieder am 15.03.2021
Ich freue mich, wenn du wieder vorbeischaust!


Körpersprache bei Hunden Kommunikation unter Hunden